Start Sommer 2022. Nachdem sich im Anschluss an die Corona-Krise gezeigt hat, dass in unserer Kirche umfassende Veränderungen notwendig geworden sind, haben im Sommer 2022 Superintendentin Dorothea Lorenz und die Superintendenten Tobias Beißwenger, Markus Jung und Stefan Kettner der Süddeutschen Jährlichen Konferenz (SJK) einen umfassenden Bericht zur Situation der SJK vorgelegt. Vorausgegangen waren eine Umfrage (mit über 2800 Teilnehmenden) sowie zahlreiche Gespräche über die Situation der Kirche nach Corona.
Der Bericht bestand aus drei Teilen. Im ersten Teil wurde die Situation der SJK analysiert. Im zweiten Teil folgte ein Vorschlag für die Gestaltung eines umfassenden Reformprozesses und im dritten Teil wurde skizziert, in welche Richtung sich die Kirche verändern könnte.
Im Juni 2022 beschloss die SJK auf der Grundlage dieses Papiers einen Veränderungsprozess, der sowohl strukturelle als auch inhaltliche Reformen umfasst.
Dazu wurden acht Handlungsfelder definiert:
- HF Inhalt: Worauf möchte die SJK in Zukunft ihren Schwerpunkt richten? Was ist unsere Stimme im Chor der Kirchen?
- HF Angebote: Welche Formate und Angebote braucht die Kirche der Zukunft?
- HF Struktur: Welche strukturellen Anpassungen sind angesichts des demografischen Wandels notwendig?
- HF Standortentwicklung: Wie können wir unsere Gemeinden stärken? Wo braucht es Gemeindegründungen? Wo wird es in Zukunft Schließungen geben?
- HF Hauptamtliche Dienste: Was brauchen wir, damit Menschen auch in Zukunft gerne bei uns arbeiten?
- HF Finanzen: Wie muss sich Kirche aufstellen, um die finanziellen Herausforderungen zu meistern?
- HF Ehrenamt: Was brauchen Gemeinden, damit Ehrenamtliche gerne und sinnvoll mitarbeiten?
- HF Kommunikation: Welche Veränderungen sind nötig, damit unsere Kirche nach innen und außen besser kommunizieren kann?
In der Folge haben sich alle Handlungsfelder mit großem Engagement an die Arbeit gemacht. Über 60 Haupt- und Ehrenamtliche setzen sich intensiv mit den zentralen Fragen unserer Kirche auseinander. In Online-Hearings, Seminartagen und außerordentlichen Konferenzen wurde eine breite Basisbeteiligung hergestellt und die Ideen immer wieder diskutiert. Im Sommer 2023 und im Sommer 2024 hat die Süddeutsche Jährliche Konferenz dann jeweils weitreichende Reformbeschlüsse gefasst.
Eine Steuerungsgruppe, die von der SJK eingesetzt wurde koordinierte die Arbeit der Handlungsfelder und bereitete die Anträge an die Konferenz vor.
Mittlerweile ist unser Veränderungsprozess in der Umsetzungsphase.
- Mit „bring & share – Menschen in Begegnung“ hat sich die SJK einen neuen Claim gegeben, der uns bei der inhaltlichen Gestaltung leiten soll.
- Die Strukturreformen werden derzeit in allen Bezirken der SJK umgesetzt.
- Ein neues, verändertes Berechnungssystem für die Verteilung der Spenden wurde beschlossen und sorgt für mehr Transparenz.
Wir danken allen, die an diesem Reformprozess mitgewirkt haben und sich noch immer daran beteiligen! Als Kirche in Begegnung haben wir in der Zeit der Veränderung unglaublich viele bereichernde Begegnungen erlebt. Sie machen uns Mut, mit Gottes Hilfe weiter an der Reform unserer Kirche zu arbeiten!
Tobias Beißwenger