Zwischen „Halleluja“ und „Gemütlichkeit“
Schon von Weitem wurden die Teilnehmenden am Konferenz-Gemeindetag im Heilbronner redblue-Zentrum von Bläserklängen umweht. Bläser:innen des BCPD unter der Leitung von Benjamin Dignus spielten schwungvoll zum „Platzkonzert“ auf. In der gut gefüllten Halle wurde die Festgemeinde um 10.30 Uhr von den Bläsern mit dem „Halleluja“ aus dem Messias von Georg Friedrich Händel auf den Gottesdienst eingestimmt. Weil die Co-Moderatorin Alexandra Brenner wegen eines Beinbruchs aus einem Rollstuhl heraus moderierte, begab sich Superintendent Stefan Kettner mit ihr auf Augenhöhe und moderierte ebenfalls sitzend den Gottesdienst. Musikalisch kam die Bandbreite zwischen Choral und Chorus bestens zum Klingen. Letztere begeisternd interpretiert von der „Pastorenband“ des Stuttgarter Distrikts unter der Leitung von Hans-Martin Hoyer.
In seinem letzten Gottesdienst als amtierender Bischof ordinierte Harald Rückert sechs neue Älteste zu Pastor:innen– Odette Bauer, Maximilian Bühler, Matt Burnett, Lena Dignus, Benedikt Hanak und Moritz Mosebach – sowie mit Martin Chmel und Tobias Zucker zwei Diakone. Zudem entsandte Bischof Rückert Andrea und Dieter Monninger in einen weltmissionarischen Dienst nach Sierra Leone und verabschiedete Christina Henzler, Gerald Kappaun (den diesjährigen Konferenzvater in Bruchsal), Rainer Leo, Michael Burkhardt und Erhard Wiedenmann in den Ruhestand.
In seiner Predigt zur Heilung des „blinden Bartimäus“ (Markus 10,46-52) betonte der Bischof: „Dieser blinde Bettler lässt sich nicht von seinem Schreien abbringen. Er ruft solange, bis er endlich vor Jesus steht und bei ihm Gehör findet. … Doch Jesus heilt ihn nicht kurzerhand, um wieder ‚Ruhe‘ zu haben, sondern fragt ihn, was Er für ihn tun könne. So darf jener Blinde selbst seinen Lebenswunsch äußern: Er sehnt sich nach Veränderung, Heilung, neuem Leben. Dieses Verhalten empfiehlt Bischof Rückert auch der Evangelisch-methodistischen Kirche in ihrem Veränderungs-/ Change-Prozess und bittet die anwesende Gemeinde, das zu „sehen, was nottut“ bzw. „sich die Augen für die Welt öffnen zu lassen“ – auch wenn dies ein mühsam-dynamischer Prozess sei. Letztlich bittet Rückert die Gemeinden und Christ:innen, Jesus stets neu zu fragen: ‚Was willst du uns zeigen? Was darf sterben, was neu beginnen? Zudem hofft er darauf, dass die Gemeinden/Bezirke der Süddeutschen Jährlichen Konferenz sich von Jesus dabei helfen lassen, sehend zu werden und dann ein erneuert-neues Leben zu gestalten.“
Nach dem Verlesen der neuen Dienstzuweisungen, Abkündigungen, Fürbitten und Segen entließ der Bläserchor die Festgemeinde mit einem begeisternden „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ in die Mittagspause.
Hartmut Hilke